Bäckertüten-Aktion am 25. November 2025
Maria Sabbas-Scouras
Mit jeder Breze ein Zeichen gegen Gewalt setzen
Zum bevorstehenden Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen am Dienstag, 25. November, setzt auch der Landkreis München wieder ein deutliches Zeichen: Unter dem Motto „Gewalt kommt uns nicht in die Tüte“ machen mehrere Bäckereien im Landkreis auf häusliche Gewalt aufmerksam. In den teilnehmenden Bäckereien werden an diesem Tag – und bereits im Laufe des Novembers – Backwaren in speziellen Tüten verkauft, die nicht nur der Verpackung dienen, sondern vor allem eine Botschaft tragen: Sie informieren über Hilfsangebote, zeigen Wege aus der Gewalt auf und senden ein Zeichen der Solidarität mit Betroffenen.
Die Bäckertüten-Aktion findet im Landkreis München seit mehreren Jahren statt und wird von der Interventionsstelle Landkreis München (ILM) in Zusammenarbeit mit der Gleichstellungsstelle des Landratsamts München, der Männerberatung im Landkreis München (MILK) und dem Sozialdienst katholischer Frauen München e. V. (SkF) koordiniert. Die Aktions-Tüten werden im Laufe des Novembers verteilt, mit dem Schwerpunkt auf dem 25. November, dem Internationalen Aktionstag gegen Gewalt an Frauen und Kindern. Im Landkreis München beteiligen sich in diesem Jahr folgende Betriebe an der Aktion:
• Bäckerei Konditorei Heinrich Traublinger GmbH
• Bäckerei Konditorei Josef Fiegert GmbH
• Volker Wöhrle – Hasi Schmeckerbäcker GmbH
• Ratschiller Bäckerei
• Dinkelparadies Dümig
Auf der Rückseite der Tüten sind wichtige Kontaktadressen und Telefonnummern abgedruckt, unter anderem von der ILM, der MILK, der Gleichstellungsstelle des Landratsamts sowie von Frauenhäusern und weiteren Hilfsangeboten im Landkreis München. So erhalten Betroffene und ihr Umfeld direkte Informationen, wohin sie sich im Ernstfall wenden können.
Hintergrund zur „Bäckertüten-Aktion“
Die Idee zur „Bäckertüten-Aktion“ stammt ursprünglich aus Saarbrücken, wo sie im Jahr 2001 erstmals ins Leben gerufen wurde. Seitdem wird sie bundesweit in zahlreichen Städten und Landkreisen umgesetzt. Die Initiative hat sich über die Jahre zu einem festen Bestandteil vieler regionaler Präventionskampagnen entwickelt und zeigt, wie lokale Aktionen bundesweit Wirkung entfalten können.
Der Grundgedanke ist einfach, aber wirkungsvoll: Ein alltäglicher Ort wie die Bäckerei wird genutzt, um auf ein gesellschaftliches Problem aufmerksam zu machen, das oft im Verborgenen bleibt. Gerade dieser Ansatz trägt dazu bei, Menschen im Alltag direkt zu erreichen und die Hemmschwelle für das Thema zu senken. Gewalt in Partnerschaften und Familien ist kein Einzelfall und keine Privatsache. Sie betrifft Menschen aller Altersgruppen, sozialer Schichten und Herkunft. Weil viele Betroffene aus Scham oder Angst schweigen, kommt Informations- und Aufklärungsaktionen wie dieser eine besondere Bedeutung zu. Die Bäckertüten-Aktion holt das Thema mitten in den Alltag und erreicht dadurch Menschen, die sonst kaum Berührung mit Beratungsangeboten hätten.
„Entsprechend der bundesweiten Entwicklung steigen auch im Landkreis München die Zahlen im Bereich Partnerschaftsgewalt. Mit der Bäckertütenaktion wollen wir auf das Thema aufmerksam machen und Betroffenen Frauen Mut machen, sich bei uns zu melden, um sich Hilfe für sich und ihre Kinder zu holen“, so Tanja Böhm von der Interventionsstelle des Landratsamts München.
Quelle: Landratsamt München (Stand 18.11.2025)
In zahlreichen Bäckerei-Filialen im Landkreis München setzen sie auch in diesem Jahr wieder ein Zeichen gegen Gewalt an Frauen und Kindern: die Bäckertüten von Interventionsstelle Landkreis München (ILM), Gleichstellungsstelle des Landratsamts München, Männerberatung im Landkreis München (MILK) und Sozialdienst katholischer Frauen München e. V. (SkF).