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LANDKREIS und MÜNCHENER NORDEN

Der Münchner Polizeieinsatz zum 190. Oktoberfest

Maria Sabbas-Scouras

Inzwischen sind acht von 16 Festtagen vorbei, sodass die Münchner Polizei Halbzeitbilanz1 zur 190. Wiesn ziehen kann. Nach einer überaus friedlichen Vorjahreswiesn stieg die Zahl der registrierten Straftaten zwar an, liegt aber dennoch unterhalb der Jahre davor. Um eine bessere Einordnung zu ermöglichen, wird daher im Folgenden vereinzelt der Vergleich mit den Jahren 2024 und 2023 gezogen.
1 Stand: 28.09.2025, 05:00 Uhr

Straftaten und Sicherheitsverstöße bewegen sich trotz Millionen von Besuchern auf niedrigem Niveau. Neben einer konsequenten Strafverfolgung besteht die Strategie der Münchner Polizei im Wesentlichen darin, präsent und für alle Besucher ansprechbar zu sein. Darüber hinaus sind wir nach Notrufen schnell vor Ort.

Eine schnelle Verständigung der Polizei, entweder persönlich oder über den Notruf 110, erlaubt zudem eine moderne Einsatzsteuerung und Unterstützung der Einsatzkräfte mit technischen Mitteln. Hierzu zählen insbesondere die 54 auf dem Festgelände installierten Kameras. Diese zeichnen nicht nur Straftaten auf, sondern erlauben auch die Übertragung von Liveaufnahmen in die Einsatzzentrale auf der Wiesnwache. So können wir direkt nach einem Notruf die Lage am Einsatzort bewerten, ob medizinische Hilfe benötigt wird und ob Straftäter flüchten. Bislang wurden über 90 Einsätze durch die Videotechnik unterstützt. Zudem wurden über 15 Straftaten alleine durch die Videoüberwachung festgestellt.

Getragen von einer friedlichen und entspannten Grundstimmung, zeigt sich zudem bislang ein hohes Maß an Zivilcourage. In vielen Fällen wurde die Polizei von Unbeteiligten verständigt und zahlreiche Personen stellten sich als Zeugen für Strafanzeigen zur Verfügung. Somit ist eine beweissichere und konsequente Verfolgung von Straftaten möglich. Dies kommt letztlich der Sicherheit aller zugute.

 

Kommt Ihnen eine Situation oder Person verdächtig vor oder werden Sie Opfer bzw. Zeuge einer Straftat, verständigen Sie den Polizeinotruf 110! Anhand solcher Hinweise fällt es der Polizei leichter, Straftäter festzustellen und entsprechende Kontrollen durchzuführen.

Bislang kam es zu 833 Einsätzen (2024: 901). Bei einem großen Teil handelte es sich dabei um Mitteilungen zu Körperverletzungen, randalierenden oder streitenden Personen.

Insgesamt 37 mal rückte die Polizei zu sogenannten Sittendelikten aus (2024: 30) und in 15 weiteren Fällen zu Belästigungen (2024: 14).

Die Anzahl freiheitsentziehender Maßnahmen lag, ähnlich wie im Vorjahr, bei 249 (2024: 244; 2023: 344). Hierbei wurden 70 Personen in Gewahrsam genommen (2024: 101; 2023: 111), um bevorstehende oder weitere Straftaten zu verhindern. In der Regel handelte es sich hierbei um stark alkoholisierte und aggressive Personen, die ausgenüchtert wurden.

Außerdem wurden 179 Personen festgenommen (2024: 143; 2023: 233). Darunter zählen die Personen, die nach einer Straftat auf dem Festgelände als Tatverdächtige identifiziert und zur weiteren Anzeigenbearbeitung zur Wiesnwache mitgenommen wurden.

Hierbei wird u.a. geprüft, ob Folgemaßnahmen notwendig sind. Die meisten Straftäter werden nach den polizeilichen Maßnahmen wieder entlassen, während das Strafverfahren gegen sie weiterläuft. Auf dem Oktoberfest halten sich jedoch auch viele Touristen ohne festen Wohnsitz in Deutschland auf. Da diese nach ihrem Besuch wieder abreisen, wären sie für die Behörden zur Durchführung des Strafverfahrens nicht mehr greifbar. Um das Strafverfahren zu sichern, wird daher geprüft, ob die Voraussetzungen für einen Untersuchungshaftbefehl vorliegen, der dann nach Rücksprache mit der Staatsanwaltschaft beim Amtsgericht beantragt werden kann.

Eine solche Untersuchungshaft kann in vielen Fällen jedoch durch die Zahlung einer sogenannten Sicherheitsleistung, also der Hinterlegung der zu erwartenden Geldstrafe, abgewendet werden. Bislang wurden 204.168 EUR an Sicherheitsleistungen einbehalten (2024: 172.294)

 

Die Gesamtzahl der registrierten Straftaten ist mit 414 Anzeigen im Vergleich zu 2024 (317 Delikte) zwar gestiegen, jedoch im Vergleich zum Jahr 2023 (479 Delikte) zurückgegangen.

Auch in diesem Jahr war bislang kein Tötungsdelikt zu vermelden. Es kam zu einem Raubdelikt (2024: 0). Hierzu dauern die Ermittlungen an.

Die Anzahl der Sexualdelikte bewegt sich mit 33 angezeigten Fällen bislang auf dem Niveau der Vorjahre (2024: 31; 2023: 34). Dabei wurden in drei Fällen Tathandlungen vorgenommen, die den Tatbestand der Vergewaltigung erfüllen (2024: 2; 2023: 2). In einem Fall habe der Tatverdächtige die Geschädigte in einem Festzelt über der Kleidung derart kräftig im Intimbereich berührt, sodass es zu einem Eindringen in den Körper gekommen sei. In den beiden anderen Fällen, die noch weiter geprüft werden müssen, laufen derzeit intensive Ermittlungen.

Beim Großteil der Sexualdelikte handelt es sich um sexuelle Belästigungen (§ 184i StGB), sowie Verletzungen des Intimbereichs durch Bildaufnahmen, sog. Upskirting (§ 184k StGB). Nach einer sexuellen Belästigung durch einen Griff ans Gesäß einer Besucherin musste ein 50-jähriger Niederländer eine Sicherheitsleistung in Höhe von 6.000 EUR bezahlen.

Bereits im Vorfeld zur diesjährigen Wiesn wurde durch die Polizei ein Schwerpunkt auf die Bekämpfung von Sexualdelikten gelegt. Präventionsbotschaften u.a. durch Plakate und Anzeigen auch im MVG-Bereich richten sich primär gegen die Täter, an die eine klare Botschaft gesendet wird:

Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung werden in keiner Weise geduldet und durch die Polizei konsequent verfolgt. Wer meint, andere Personen mit sexueller Intention zu fotografieren oder zu filmen, zu begrapschen oder Schlimmeres, wird sich sehr schnell in einem Strafverfahren wiederfinden.

Unabhängig davon verweisen wir erneut auf unsere Hinweise, um nicht Opfer solcher Straftaten zu werden:

Entfernen Sie sich aus Situationen, in denen Sie sich unwohl fühlen und ziehen Sie frühzeitig Polizei, Sicherheitspersonal oder Außenstehende, die helfen können, hinzu.

Und auch an Unbeteiligte wird erneut die Bitte gesendet:

Zeigen Sie Zivilcourage! Man kann auch helfen, ohne sich selbst in Gefahr zu bringen. Wenn Sie Zeuge werden, wie Personen sexuell belästigt oder bedrängt werden, schauen Sie nicht weg. Verständigen Sie den Polizeinotruf 110 und stellen Sie sich als Zeuge zur Verfügung!

 

Im Bereich der Gewaltkriminalität verzeichneten wir bislang 134 Körperverletzungen (2024: 84; 2023: 130). Hiervon handelte es sich um 43 gefährliche Körperverletzungen (z.B. durch mehrere Täter oder mit gefährlichem Gegenstand), 16 davon mit Maßkrug (2024: 31 gef. Körperverletzung, 8 mit Maßkrug; 2023: 44 gef. Körperverletzung, 18 mit Maßkrug).

In 14 Fällen kam es zu Angriffen auf Polizeibeamte (2024: 13; 2023: 13). Dabei wurden zehn Polizeibeamte verletzt (2024: 6; 2023: 13). Sofern bei den Tatverdächtigen Alkoholtests möglich waren, wurde häufig eine nicht unerhebliche Alkoholisierung festgestellt.

Bei Eigentumsdelikten wurden bislang 29 Taschendiebstähle registriert (2024: 16; 2023: 79). Auch wenn sich die Zahlen auf dem Festgelände weiterhin auf einem niedrigen Niveau bewegen, möchten wir auch hier unsere Präventionsbotschaften wiederholen:

•              • Tragen Sie Geld und Wertsachen immer eng am Körper und am besten in verschlossenen Taschen.

•              • Tragen Sie sowohl Hand- und Umhängetaschen am besten immer vor dem Körper – gerade, wenn es eng her geht.

•              • Lassen Sie keine Wertgegenstände in Jacken oder Taschen zurück, die sie ablegen z.B. unter Bierbänken.

 

Aufgrund der Legalisierung von Cannabis zum 01.04.2024 haben sich die Anzeigemodalitäten im Vergleich zu 2023 geändert. Insgesamt wurden bislang 86 Rauschgiftdelikte angezeigt (2024: 74; 2023: 151). Bei den überwiegenden Anzeigen nach dem BtMG handelte es sich wie auch schon im Vorjahr um Kokain. Darüber hinaus wurden bislang fünf Verstöße nach dem Gesundheitsschutzgesetz wegen Rauchens von Marihuana auf dem Festgelände angezeigt (2024: 13).

Bislang wurden fünf Drohnenflüge über dem Festgelände registriert. In allen Fällen konnten die Piloten festgestellt und zur Landung aufgefordert werden. Aufgrund Verstoßes gegen die geltende Flugbeschränkung wurden Anzeigen nach dem Luftverkehrsgesetz erstellt.

Bei den Zugangskontrollen wurde die Polizei in insgesamt 4 Fällen (2023: 3) hinzugezogen. Dabei handelte es sich zweimal um Taschenmesser, ein Tierabwehrspray und einen Teleskopschlagstock. In allen Fällen wurden Anzeigen gefertigt.

Auf dem Festgelände wurden zwei Besucher kontrolliert, die Trachtenmesser mit sich führten. Bei zwei weiteren Kontrollen wurde jeweils ein Taschenmesser aufgefunden. Ein weiterer Besucher bedrohte in einem Festzelt mit einem Brotzeitmesser mehrere Personen. In allen Fällen wurden Anzeigen gefertigt.

Deutlich angestiegen sind die Verkehrsdelikte unter Alkoholeinfluss. Hier wurden bislang 285 Delikte angezeigt (2024: 164). Dabei handelte es sich um 151 Straftaten (über 1,1 Promille mit Kfz oder ab 0,3 Promille + Ausfallerscheinungen; 2024: 98 Straftaten) und 126 Verkehrsordnungswidrigkeiten (2024: 66).

Von den 285 Trunkenheitsfahrten entfallen 172 (2024: 70) auf E-Scooter, ein Anstieg um +145,7%!

Seit Beginn des 190. Oktoberfests kam es im Bereich des Polizeipräsidiums zudem zu 15 Verkehrsunfällen unter Alkoholeinfluss (2024: 10), davon fünf mit Beteiligung von E-Scootern (2024: 5).

Auch geringe Mengen Alkohol oder andere berauschende Mittel können die Verkehrstüchtigkeit beeinträchtigen und das Unfallrisiko stark erhöhen. Daher wird die Polizei auch weiterhin verstärkt Verkehrskontrollen durchführen. Trunkenheitsfahrten, die einen Straftatbestand erfüllen, haben in der Regel einen Fahrerlaubnisentzug zur Folge.

Bislang mussten 648 Fahrzeuge abgeschleppt werden (2024: 582; 2023: 419). Erneut wurden insbesondere in den Anwohnerlizenzgebieten verbotswidrig geparkte Fahrzeuge abgeschleppt. Wer sein Fahrzeug im Umfeld der Theresienwiese verkehrswidrig parkt, muss damit rechnen, dass es abgeschleppt wird. Dies kann zzgl. Buß- oder Verwarnungsgeld mehrere hundert Euro kosten.

Quelle: Polizeipräsidium München (Stand 28.09.2025)

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