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LANDKREIS und MÜNCHENER NORDEN

„K-Einbruch“ – für ein sicheres Zuhause

Maria Sabbas-Scouras

Teilnehmer:
Werner Feiler, Polizeivizepräsident
Thomas Fichtner, Leiter Kriminalfachdezernat 5 für Einbruchskriminalität
Arno Helfrich, Leiter Kommissariat 105 für Opferschutz und Prävention

Die Wohnung ist kalt. Die Terrassentür ist weit geöffnet. Schubladen sind
herausgezogen, Papiere, Fotoalben, Socken und Unterwäsche liegen verteilt auf dem
Boden. Auch im Kinderzimmer stehen die Schranktüren offen, der Lieblingspullover
mit Pu-dem-Bären liegt in den umgerissenen Legosteinen.
Wer diese Bilder in seiner Wohnung einmal gesehen hat, wird sich dort wahrscheinlich
lange Zeit nicht mehr wohl fühlen. Ein Einbruch kostet den Betroffenen mehr als den
Brillantring der geliebten Großmutter und die gehegte Münzsammlung. Ein Einbruch
kostet die Geborgenheit. Kostet gefühlte Sicherheit.

Von Januar bis Ende Oktober haben im Bereich des Polizeipräsidiums München (Stadt
und Landkreis München) die Bürger 965 Einbrüche in Wohnungen und Häuser
angezeigt. Auch wenn München damit immer noch zu den sichersten Millionenstädten
gehört – das ist eine erhebliche Zahl. Und: Es sind 28 mehr Einbrüche als noch 2015.
Der seelische Schaden bei den Betroffenen lässt sich nicht ermessen. Für jedes Opfer
ist es ein persönliches Drama. Jeder Fall ist ein Fall zu viel.

Deshalb wendet sich die Polizei München nun wieder an die Bürger. Im Herbst
dämmert es bereits, während die meisten noch im Büro sind und eine dunkle Wohnung
zeigt, dass niemand zuhause ist. Jetzt ist es viel leichter, unbemerkt eine Terrassentür
aufzuheben, ein gekipptes Fenster zu öffnen. Und doch können Polizei und Bürger
gemeinsam viel tun, um Einbrüche zu verhindern.

Jeder zweite Einbruch scheitert
Wie viel Vorbeugung und ein waches Auge bei Bürgern und Polizei bringt, zeigt vor
allem eine Zahl: Bei jedem zweiten Einbruch müssen die Täter aufgeben, sie scheitern
an Polizeikontrollen, gesicherten Türen oder aufmerksamen Nachbarn.
Um Einbrechern das Leben schwer zu machen, arbeitet die Münchner Polizei mit der
Prognosesoftware PRECOBS. Dieses Programm kann aus vergangenen Einbrüchen
mit hoher Wahrscheinlichkeit Zeit und Gegend künftiger Einbrüche vorhersagen.
Kriminalbeamte untersuchen zudem jeden einzelnen Einbruch auf ein Muster. Was
zeigt die Spurensicherung? Wird ein Brecheisen benutzt oder ein Schraubenzieher
oder schlägt der Täter gar ganz brachial das Fenster ein? Klettert der Kriminelle über
Balkone oder sucht er sich nur Erdgeschosswohnungen?

Bei einer Einbruchserie im letzten Winter, im Münchner Stadtviertel Berg am Laim,
hebelten vier internationale Täter mit Schraubenziehern Fester auf und drangen in
Häuser ein. Sie rissen Schubladen aus den Schränken, durchsuchten alle im Haus
möglichen Verstecke und hinterließen ein Bild des Schreckens. Tatbeute waren
Schmuck, Bargeld, Smartphones, persönliche Unterlagen, Digitalkameras und
Laptops. Kriminaldirektor Thomas Fichtner und seine Ermittler zogen aus der Tatbeute
folgende Schlüsse: die Grundbedürfnisse der Einbrecherbande waren ausreichend
gedeckt, sie hatten einen geringen Lebensstandard und einen anspruchslosen
Absatzmarkt. Fichtner erinnert sich: „Trotz ihrer professionellen Arbeitsweise konnten
wir Spuren sichern, entwendete Gegenstände zur Fahndung ausschreiben.“ Mit Erfolg:
„Bei einer Polizeikontrolle in Hamburg wurden sie festgenommen.“ Die internationalen
Täter waren auch in Hamburg und Stuttgart aktiv. Ihnen wurden insgesamt 23
Einbrüche nachgewiesen.
So wie in diesem Fall zeigt das Ergebnis von Softwareberechnung und menschlicher
Analyse den uniformierten und zivilen Streifenbeamten, wann und wo sie am
dringendsten benötigt werden – um Einbrüche zu verhindern und Täter festzunehmen.
Nötigenfalls kontrollieren die Polizisten dann nicht nur Personen, sondern auch Autos.
„Kontrollen können für die Bürger auch einmal Zeitverzögerungen bedeuten“, sagt
Polizeivizepräsident Werner Feiler. „Sie tragen jedoch zum Schutz vor den zum
Großteil international agierenden Straftätern bei.“

Auch die berittene Polizei und Hundeführer helfen, Wohngebiete zu sichern, die an
Feld oder Wald grenzen.
Doch ganz gleich wie effektiv die Münchner Polizei inzwischen auch arbeitet – sie
benötigt die Hilfe der Bürger. Fremde Männer auf Nachbars Terrasse? Klirrendes
Glas? Eine Frau, die klingelt, um nach dem Weg zu fragen? Ein unbekanntes Kind mit
vollem Kopfkissenbezug im Treppenhaus? Das alles können Hinweise auf einen
Einbruch oder seine Planung sein. „Rufen Sie bei verdächtigen Wahrnehmungen
sofort den Polizeinotruf 110!“, bittet Feiler. Die Polizeiarbeit hat es immer wieder
gezeigt: Jeder Hinweis kann helfen! Im Jahr 2016 konnte die Münchner Polizei 66
Einbrecher auf frischer Tat festnehmen, weil aufmerksame Zeugen, nachdem sie
etwas Verdächtiges beobachtet haben, sofort die 110 gewählt hatten.

Um die Bürger zu sensibilisieren, arbeitet die Münchner Polizei diesmal nicht nur mit
Werbespots auf den U-Bahn-Infoscreens oder Fahrgastfernsehen in den U-Bahnen.
Eine ganze Tram wird – mit Infos beklebt – ab Januar auf ihrer Strecke durch die Stadt
die Münchner daran erinnern, dass die Münchner viel von ihrer Sicherheit selbst in der
Hand haben. Und dass sie nie Scheu haben müssen, den Notruf 110 zu wählen.
„Peinlich ist es nur, nichts zu tun“, betont Feiler.
Wer genauer wissen will, wie Fenster und Türen sicher werden und ob Jalousien im
Urlaub besser unten oder oben bleiben sollten, bekommt Antworten auf Infoständen
und bei RoSi, dem rollenden Sicherheitsmobil. Wann und wo sich RoSi befindet, sehen
Sie auf dem Beiblatt.
Dass die Polizei so aktiv in dem Bereich der Einbruchsprävention informieren kann,
verdankt sie auch der Unterstützung der Stadt München und des Vereins Münchner
Blaulicht e.V.

Quelle: Polizei München